Streiten? Ja bitte! Part 2

Shownotes

In dieser Folge geht’s um emotionale Mauern, mikrodosierte Konflikte und die hohe Kunst, als Paar nicht gegeneinander, sondern füreinander zu kämpfen. Warum „Ich schaff das allein“ selten stimmt, wie man das Drama im Kopf in echte Nähe verwandelt – und was hilft, wenn der Partner lieber schweigt als streitet.

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Julia 00:00:00aus wie Arroganz. Du hast so ein Ego so groß wie Australien. Ja, damit würde ich sagen, hallo und herzlich willkommen zurück zur zweiten Folge. Ja, das wurde aufgenommen. Reiten und Konflikte, ja, das wurde aufgenommen, dass die Veronika gerade gesagt hat, du hast ein Ego so groß wie Australien. Ich wollte gerade sagen, Veronika, you're turn.Ronny 00:00:24Ja. Hi und servus, willkommen bei Couple Classics. Euer Experten-Podcast für Paare, Eltern und solche, die es werden wollen oder auch nicht.Julia 00:00:33Ja, oder auch nicht.Ronny 00:00:36Vielleicht oder auch nicht.Julia 00:00:38Schön, dass wir wieder da sind. In der ersten Folge haben wir über die Unterschiede gesprochen, wie Männer und Frauen streiten oder Konflikte ausführen. Wir sind mit dem Satz rausgegangen oder mit der These rausgegangen. Die Versöhnungsstrategien bei Frauen, die versöhnen sich eher, wenn der Partner emotionale Reue zeigt, wie zum Beispiel Tränen und die Männer, die körperliche Nähe über zum Beispiel Sexualität aufbauen und sagen: Das ist eine Methode zur Versöhnung. Und das war so unser letzter Satz aus der letzten Folge, der leider viel Wahres in sich hat.Julia 00:01:16Ja, doch. Also es ist halt einfach so, dass oftmals Männer und Frauen da so unterschiedlich sind und, Ich mache das ungern, aber die Männer haben tatsächlich ein bisschen recht, weil du durch die Wolfgang, dein süffisante Grinsen, da sind wir wieder bei der homogensten Gefahr.Wolfgang 00:01:37Ich habe recht. Ich hatte doch die Wissenschaft aus dem Blick.Julia 00:01:39Die Wissenschaft sagt natürlich, dass nonverbale Kommunikation, wo Missverständnisse entstehen können und körperliche Kommunikation im Sinne von Oxytocinausschüttung klar gewinnt. Also es wäre natürlich gut, den Kopf abzuschalten und sich einfach in den Arm zu nehmen, sich fallen zu lassen, miteinander sich zu verbinden. Das wäre perfekt. Und jeder Streit würde dadurch ja beigelegt werden. Deswegen spricht man ja auch vom sogenannten Versöhnungssex. Das existiert ja wirklich. Das gibt es, das ist ja keine Urban Legend.Julia 00:02:10Da muss man nur erst mal hinkommen, auch als Paar.Ronny 00:02:12Ich wollte auch gerade sagen, es hilft ja nichts, dass man . Das ist ja nicht die Lösung des Konflikts dann. Das ist ja dann nur wieder praktisch. Die Verbindung danach.Julia 00:02:20Genau. Es hilft aber auch für die Verbindung dann als nächstes davor. Also das quasi danach, aber auch für den nächsten Konflikt oder um den Konflikt vielleicht noch mal beizulegen. Dazu hilft das natürlich irgendwie schon. Ja. Es ist halt tatsächlich . Kommen wir heute aber zu deiner Sicht der Konflikte. Ich habe ja deine Folge auch ausgearbeitet und gehe jetzt mit einer sehr steilen These rein.Julia 00:02:51Wenn Nähe Angst macht und Konflikte überfordern, Veronika denkt alle zehnmal, alles zehnmal durch, analysiert Gespräche im Nachhinein stundenlang, aber spricht kaum Dinge direkt an. Ja, stimmt. Habe ich dich erwischt. Ronny 00:03:07Voll. Volle Kanne, ja. Absolut. Du kennst mich ja auch gut genug jetzt inzwischen. Ja, voll ins Schwarze. Ja, haben wir ja bei der letzten Folge auch schon angesprochen. Wo ich sagen muss, das ist also meine spezielle Eigenheit schon, dass ich einfach, also Konflikte, dass ich war schon immer.Julia 00:03:28Aber warum? Es ist dein Ehemann. Da haben wir so oft drüber auch mit ein paar Therapiefolgen und so gesprochen. Es ist doch dein Ehemann.Ronny 00:03:35Ja, aber für mich. Unverstand, Gegner. Ja, dass ich. wirklich Zeit verbracht habe, stundenlang nachzugrübeln, hätte ich es jetzt, hätte ich es doch ansprechen sollen, hätte ich es anders sagen sollen. Wenn jetzt auch dann dann auch so ein bisschen in so eine Wutspirale, muss ich auch zugeben, habe ich mich dann auch manchmal begeben. Da ist nichts Neues in meinem Kopf, wo ich mir dann wirklich ausgemalt habe, ja, und ich sage ihm das, und dann sage ich ihm das, und dann kriegt er das mal alles zu hören und.Ronny 00:04:07Und dann hab ich das so durchgespielt in meinem Kopf und dann hab ich mir gedacht, nee, aber das kannst du ja nicht sagen, das geht ja nicht. Und dann verletz ich ihn ja und dann ist er traurig und dann, ja, das ist ja schlimm, wie soll ich denn das wieder kitten? Und dann mag er mich nicht mehr und das macht ja alles nur noch viel schlimmer. Und vielleicht ist es ja auch gar nicht so schlimm, vielleicht bau ich das ja jetzt auch so auf und vielleicht hat er es gar nicht so gemeint und vielleicht lassen wir es einfach gut sein. Statt dass ich einfach gesagt hätte, du, Ich habe das jetzt, also irgendwie bin ich jetzt pissig, weil du hast dich jetzt irgendwie blöd verhalten.Ronny 00:04:39Was ist denn da dahinter. Julia 00:04:41Aber ist es auch, dass du das Gefühl hast, deine emotionale Kontrolle zu verlieren? Ja, absolut. Absolut. Weil abgefahren, dass du dir selber dann auch nicht traust in der ganzen Situation. Dass du das Gefühl hast, du kannst deiner emotionalen Kontrolle nicht trauen, dass du bei deinem eigenen Ehemann, den du besser und länger kennst als jeden anderen Menschen und der ist ja grundsätzlich gut mit, dir meinen will als Gedanke, dass das nicht auf einen Pfad irgendwie kommt, dass das nicht auf einer Schiene läuft so ein Stück weit, dass das, was er gut meint, auch bei dir gut ankommt und das, was du für gut meinst, bei ihm dann ankommt.Julia 00:05:19Was würdest du sagen, was stand dir da im Weg. Ronny 00:05:24Hauptsächlich ich selber eigentlich. Also wirklich meine Gedankenkarussell laufend und meine . Meine Grundannahmen, die ich halt so mitgebracht hab einfach in die Beziehungen, wie halt die früheren Beziehungen waren und so, weil da war halt dann wurd das dann schon so zurückgespielt, ja. Da wurd man dann schon ein bisschen bestraft dann auch emotional so oder psychisch. Wenn, da haben wir ja in der Narzissten-Folge auch drüber gesprochen, wenn es halt alles nicht genau viel.Julia 00:05:58Feedback auch gebracht hat. Da haben sich ganz viele sehr abgeholt gefühlt. Weil dann doch so viele Menschen in narzisstischen Beziehungen waren und jeder denkt, das passiert nur den anderen und nicht mir.Ronny 00:06:06Genau. Und das habe ich halt einfach, dieses Paket habe ich halt mitgebracht in unserer Beziehung. Und das ist. Wusste Wolfgang das? Hast du das gewusst. Wolfgang 00:06:15Nee, nicht in der Form. Nee.Ronny 00:06:17Wusste ich selber, glaube ich auch nicht. Krass, ne. Dass das wirklich so . Das kam ja dann alles erst mit unserer ganzen Arbeit raus. Ist auch abgefahren.Julia 00:06:26dass du es so lange in dir getragen hast und irgendwie so als selbstverständlich getrimmt.Ronny 00:06:32Das war meine Wahrheit. Und deswegen hat das halt auch einfach unsere Beziehung und unser Streitverhalten so beeinflusst, weil das halt einfach für mich so die Normalität war. Ja.Julia 00:06:42Na ja, und auch so dein Partner ist dein Gegner. Also dein Partner ist nicht dein Partner, sondern ist dein Gegner eigentlich. Und eigentlich hätte Wolfgang fast alles machen können, was er wollte. Das wäre ja nicht, Was hättest du eigentlich gebraucht? Also auch vielleicht für alle, die zuhören, die vielleicht auch vorher was Toxisches erlebt haben, was Narzisstisches erlebt haben und in ihrer Wahrheit noch sind und vielleicht noch nicht, ja vielleicht noch nicht dabei sind, eine Paartherapie zu beginnen oder überhaupt zu denken, dass es für sie hilft, für alle, die in ungesunden Beziehungen leben.Julia 00:07:13Was brauchen Menschen wie du als Brücke, irgendwie, als, Als Verbindung, was braucht ihr? Was hättest du gebraucht. Ronny 00:07:25Ich glaube, was ich wirklich viel gebraucht habe und das hast du mir auch gegeben, ist einfach Geduld. Das und viel.Julia 00:07:35Tut mir leid, aber der Wolfgang ist eigentlich kein so geduldiger Mensch, aber das finde ich so cool, dass das das Erste ist, was du sagst, und das ehrt dich so krass, mit so was so Geduld zu haben.Ronny 00:07:47Ja. Aber das ist auch einfach so, weil ich eben das Problem oder es musste eben in meinem Kopf einfach wirklich **** dass wir ein Team sind. Also das ist praktisch, es ist eigentlich dann so, dass man eben nicht gegeneinander arbeitet, sondern grundsätzlich mögen wir uns ja so und mehr. Genau. Und eben wir haben grundsätzlich gucken wir ja zusammen in die gleiche Richtung.Ronny 00:08:19Und dass man sich das immer, dass ich das immer im Hinterkopf habe und dass er eben auch die Geduld hatte, dass ich halt Streiten richtig lernen konnte.Julia 00:08:27Ja. Und ich glaube, was immer total wichtig ist für uns alle, ich hatte jetzt oder habe ja jetzt gerade, wann auch immer, ich bin jetzt nicht auf den Tag noch, habe ich jetzt quasi elfjähriges Praxisbestehen. Jetzt ist diese Praxis tatsächlich schon elf Jahre alt und die wäre tatsächlich nicht da, wo sie ist, ohne meinen Partner, der da ganz viel, Geduld und Zeit und so reingesteckt hat. Und jetzt haben wir am Freitag haben wir das auch ein bisschen gefeiert. Und dann habe ich ihm das auch gesagt, dass ich, also einfach Danke gesagt, wo wäre ich ohne dich und wie du irgendwie das auch, wir sagen immer unser Baby und dass das irgendwie das ist, was wir so irgendwie groß machen und was da alles hintersteckt.Julia 00:09:04Und so auch als es mir nicht gut ging, war er da und da habe ich auch gesagt, hey, Danke, dass du auch die Geduld nicht verloren hast und dass du immer dafür da bist. Und wie oft machen wir uns eigentlich gegenseitig Liebeserklärungen? Das finde ich ist so wichtig und es fühlt sich ja, es hat sich für mich total schön angefühlt, ihm die Liebeserklärung zu machen und ich glaube, es hat sich für ihn auch schön angefühlt, sie zu bekommen. Und ich glaube, wir machen das manchmal zu selten, weil wenn du jetzt sagst, das Schönste, was Wolfgang mir gegeben hat, war Geduld, hast du ihm das oft gesagt, dass er auch gesagt hat, jetzt mach ich auch mal weiter, das scheint ja gut zu funktionieren.Julia 00:09:34Also so ein, positiver Verstärker. Ja, frage ich dich.Ronny 00:09:40Habe ich es dir oft genug gesagt? Ich hoffe schon.Wolfgang 00:09:43Na ja, es gab eine Phase, wo das nicht so oft war, aber dann, ja doch, dann, sag ich mal, wo sich alles verbessert hat, dann auf jeden Fall.Julia 00:09:54Schön. Ich glaube, ihr habt euch beide das in einer gewissen Zeit nicht oft genug gegeben, weil es, ich glaube, für euch albern war. Ja, und dann soll ich das jetzt sagen? Und dann habe ich auch zum Beispiel zu Wolfgang gesagt: Hast du das der Ronny gesagt? Nee, ja, das wäre halt gut, das braucht sie. Und gleich hast du es dem Wolfgang auch gesagt: Ja, nee, das habt ihr tatsächlich ein bisschen verlernt. Ja, also wenn man es hat und es bleibt, dann muss man das nicht üben, weil dann ist es ja da. Aber ich glaube, wenn man das mal verliert in so einer Zeit nach Kindern, nach.Julia 00:10:29Geburten nach Babys und Kleinkindern und diesem ganzen, wenn wir das jetzt mal so nennen, völligen emotionalen Abfuck. Ja, es ist toll, Kinder zu kriegen. Da muss man, glaube ich, wieder zurück dazu kommen. Als Paar habt ihr es euch bestimmt gegeben. Und dann nach Kind 1 und Kind 2 und all dem Alltag und Hausbau und keine Ahnung was, habt ihr bestimmt damit aufgehört und dann sich wieder zu, dazu zurückzubewegen, zu sagen: Danke. Und es ist so schön, dass du das machst und danke für das Essen und danke für den Gefallen und danke, dass du da bist und danke, dass du mich lieb hast und danke, dass du mich liebst und danke, dass du auf mich gewartet hast.Julia 00:11:04Das machen wir tatsächlich dann, glaube ich, viele zu wenig. Wie fühlt sich das an, wenn ich euch sage: Boah, danke, dass ihr mit mir den Podcast macht. Ich finde das so cool, was wir den Leuten mitgeben, dass ihr über eure Themen offen sprecht. Was macht das mit euch? Schön. Macht ein warmes Gefühl. Genau. Es macht ein warmes Gefühl. Sofort Endorphine werden ausgeschüttet. Oh, Glückshormon. Und so einfach ist das. Und mir tut es nicht weh, euch das zu sagen. Mir tut es überhaupt nicht weh. Ich finde es schön. Ich fühle mich genauso warm. Bei mir werden genauso Endorphine ausgeschüttet, weil wir in so einer Bubble halt sind, in der wir uns freuen, auch diese Folge heute wieder zu machen, den Leuten was mitzugeben.Julia 00:11:42und immer wieder auch hören aus unserem Umfeld oder von weiter entfernten, die sagen, boah, wegen euch sind wir zur Paartherapie gegangen oder wegen euch, haben wir noch mal nachgedacht, es ist so einfach.Ronny 00:11:51Ja, und auch nicht. Ich habe es mir jetzt gerade gedacht, wie du es gesagt hast, warum habt ihr euch denn das nicht öfter gesagt? Und da habe ich mir gedacht, ja, warum? Warum denn eigentlich nicht? Und denk mal nach. Ja, ich kann jetzt eben von mir, also korrigiere mich, wenn es bei dir anders war oder sag es bitte, aber, Ich glaube, bei mir, wenn ich jetzt so ganz ehrlich bin, aus meiner tiefen dunklen Fleck meiner Seele, muss ich sagen, ich glaube, bei mir der Grund war, dass ich das nicht öfter gesagt habe, weil in dem Moment, wo man das dem Partner sagt, also manch, wenn man schon an so einem Punkt ist, wo die Fronten schon so verhärtet sind und man sich so ego, so emotional distanziert fühlt, dann ist ja der Moment, wo du dann .Ronny 00:12:34Praktisch. Genau. Dann machst du dich ein bisschen verletzlich.Julia 00:12:37Genau dann musst du es machen. Genau. Über deinen verdammten Egoschatten zu springen und zu sagen, wo es mir am schwersten fällt, muss ich es tun. Wo ich denke, dem werde ich doch jetzt nicht sagen, dass ich eigentlich dankbar für ihn bin, dem Hund. Und genau dann musst du es sagen. Und auch vielleicht zu sagen, weißt du was, du Hund, ich bin dankbar für dich. Und dann wird es gebrochen und dann ist es wie, als wenn eine komplette Eiszeit, auftaut. Ja, das ist so einfach. Kommunikation, da sind wir wieder, da haben wir, werden wir auch noch Folgen zu machen, aber das ist so wichtig.Julia 00:13:09Und wir haben ja so ein bisschen, gehen wir jetzt mit deiner Folge auch so ein bisschen in die Bindungstypen ein. Und jetzt Surprise, Surprise, was ist wohl dein Bindungstyp? Es gibt verschiedene Bindungstypen. Und die Veronika ist der unsicher vermeidende Bindungstyp. Hätten wir alle gar nicht erwartet. Der will natürlich noch weniger in die Konflikte rein. Für dich ist das Größte ein Rückzug bei Stress. Für dich ist das Gefühl, ich darf niemanden brauchen, ich schaffe das alles allein und ich bin hier mit allem.Julia 00:13:45Ich kann das und ich brauche niemanden. Das Wichtigste und das Schlimmste für dich ist, zu sagen: Wolfgang, ohne dich schaffe ich das nicht.Ronny 00:13:53Bitte hilf mir, ich kann nicht mehr.Julia 00:13:55Bitte mach du das, bitte hilf mir, ich kann nicht mehr. Und wir wissen, diese Momente hat es tausendfach gegeben, wie bei jeder anderen jungen Mutter, nach Kind eins, nach Kind zwei spätestens. Und dieses Gefühl, er müsste das doch sehen, hat natürlich dann die Wut aufgebaut. Ja. Also die Enttäuschung. Und die unsicher vermeidenden Bindungstypen sind die für sich auch selbst schwierigsten Bindungstypen. Aber natürlich für einen sicheren Bindungstyp, wie es der Wolfgang tatsächlich ist, noch schwerer damit umzugehen.Julia 00:14:27Weil der denkt sich: Ja, dann sag halt, was du brauchst. Ist ja gar kein Problem. Kann ich doch machen. Sag mir, was ich tun soll, ich mach's. Und heute ist es so. Und heute funktioniert's. Weil ihr drüber gesprochen habt.Ronny 00:14:39Ja. Stimmt, ja. So einfach ist es tatsächlich dann auch manchmal. Ja, aber manchmal eben, du hast es halt direkt vor der Nase und schickst es nicht.Julia 00:14:49Ja, ich glaube, diese Verbindung, diese Zeit, die ihr jetzt nehmen konntet, als wir angefangen haben zu arbeiten, ich glaube, da waren die Kinder 7 und 5. oder so. Und jetzt sind sie zehn und acht. Ich weiß es nicht. Aber die waren schon Menschen, was ein Riesenpunkt ist. Und jetzt war ich mit dem Disneyland. Du bist schon auch eine sehr aufopfernde Mutter. Ja.Julia 00:15:22Genau. Und das ist natürlich, glaube ich, schwer. dass du deinen Standard. Dass der gehalten wird vom Partner, absolut. Mhm. Ja. Und ich finde den toll. Und wir sind ja beide ähnlich aufgewachsen, was unsere Eltern angeht, und alles noch ein bisschen strenger. Und wenn nicht, dann, dann, und das ist. Ich habe heute was gepostet, wo es darum geht, auszuhalten. Ja, hast du auch gesehen. Und da habe ich ganz viel Resonanz von bekommen von Patienten oder auch von meiner Freundin und so, oh ja, so wichtig.Julia 00:15:55Und da sagt ein alter Mann, der ist ein Professor von irgendwas. Weiß ich gar nicht mehr so genau. Und er sagt, wir müssen lernen, die Gefühle unserer Kinder auszuhalten und sie bedingungslos anzunehmen. Ob sie wütend sind, fröhlich, freundlich, was auch immer. Deswegen sage ich auch manchmal zu dir, wenn die Große so ein bisschen durch die Gegend springt, da ist halt deine ausgebucht, musst du aushalten. Dein Kind. Ja, ist auch dein Kind. Und das ist so schwer im Alltag, sein eigenes Kind manchmal auszuhalten. Aber damit, das ist der Schlüssel zur Bindungsfähigkeit, zur Entwicklung und.Julia 00:16:28Das haben unsere Eltern einfach noch anders gemacht. Und wir haben dann auch so ein paar Freundinnen geschrieben so und meine Eltern so, wenn nicht, gleich, dann, aber sofort. Das sind ja diese typischen Sätze, die du uns erinnern. Du hast jetzt fünf Minuten Zeit und dann passiert. Und man denkt sich so, ja, was ist denn dann? Bringst du dein Kind um? Bringst du es, weiß ich nicht, wohin? Also das ist dieses, der Anspruch hat sich total verändert. Und als wir im Disneyland waren, da habe ich mich dann auch so ertappt, wo ich so gedacht habe, ja, das macht die Veronika viel besser als unsere Eltern. einfach zu lassen. Beim Essen im Disneyland, in dem Piratenrestaurant, wo wir da waren, die Kinder einfach spielen zu lassen.Julia 00:17:03Warum müssen sie bei uns am Tisch sitzen, wenn sie im Disneyland sind? Was erwarten wir von den Kindern, dass die da so und meine Mutter, hi Mami, hätte gesagt, wer sitzt am Tisch, der muss essen und so weiter. Und die sind rumgesprungen, aber wir sind im ******* Disneyland. Da fahren die ganze Zeit Menschen vorbei, die winken. Ja, natürlich stehen die auf und wir unterhalten uns einfach ganz normal. Und ich war so, ja, wie einfach. Das wäre jetzt eine Diskussion gewesen, nein, geh da nicht hin und mach dies nicht und mach das nicht, sondern bleib hier sitzen und iss auf und mit Messer und Gabel und keine Ahnung.Julia 00:17:34Ja, das kannst du halt da irgendwie nicht machen. Und dann dachte ich mir, oh, das ist so gut. Die dürfen halt auch ein bisschen so sein, wie sie sind.Ronny 00:17:41Ich sage immer, die wissen, die dürfen halt nicht, die dürfen niemand anders stören. Ja, so tun sie auch nicht. Und solange die eben nur bei uns irgendwie, denk ich mir, ja, eben.Julia 00:17:50Ja, die war das Spiel noch von Adelie. Was magst du lieber? Gott. Wirklich, du lieber. Was magst du lieber? Einen Hasen mit Vorderzähnen oder einen Ente? Oh ja. Wo du denkst dir, hä. Ronny 00:18:10Ich weiß jetzt ganz viele Sachen über die Jugend. Oh ja, was die Dima macht.Julia 00:18:13Und dann immer so: Du, Annelie, ich glaube, wir lassen die jetzt mal brüllen. Nee, ist schon okay, ich schaff noch ein paar. Was magst du. Ronny 00:18:21Du bist mir auch immer in den Rücken gefallen, weil, wenn ich da mal.Julia 00:18:24Na ja, ich bin die Kuletante. Du kannst mir nicht den Rang abblocken als Kuletante. Das funktioniert nicht. Da wollte ich mal konsequent sein, irgendwie. Ich bin die Kuletante, das werde ich bleiben, das können wir nicht machen. So, zurück zu unseren unsicherheitsvermeidenden Beziehungstypen. Also dieses "Ich schaff das alles alleine", fühlst du dich total wieder? Der Wolfgang kann da auch voll mitgehen.Wolfgang 00:18:45Ja, auf jeden Fall, in jeder Hinsicht.Julia 00:18:47Ja, gerade am Anfang nach Kind eins.Wolfgang 00:18:50Ja, Kind eins und auch Kind zwei oder so.Julia 00:18:54Immer, ja. Dieses "Ich schaff das schon, ich brauch keinen".Wolfgang 00:18:58Nee, es war ja wie so ein, ja, wie so eine Maschine. Ich habe dann doch gesagt, du bist eine Maschine gar nicht so negativ wertend, aber im Nachhinein doch schon nicht so positiv, aber. Ja, das war halt thematisch.Julia 00:19:11Man nennt das Konfliktverhalten lieber schweigen, sich distanzieren oder vergessen wollen, meine Anführungszeichen konnte man jetzt nicht sehen, die habe ich gemacht, statt Themen anzusprechen. Also noch mal so ein bisschen lieber schweigen, sich zu distanzieren, vergessen wollen, statt Themen anzusprechen.Ronny 00:19:33Ja, auch das. Also ich habe ein Deskript durchgelesen, da habe ich mir gedacht, sag mal, geht's nie. Aber so 100 Prozent, also gar nicht so, dass ich sag, ja, nur so ein bisschen so Teil und hier und da, so wie beim Wolfgang, sondern also so 100 Prozent. Also auch dieses Vergessen, das ist eben das, wo ich vorher schon gesagt hab, dann dieses Grübeln und dieses Zergrübeln von diesen Themen und mir dann eben mir dann das selber irgendwie so so klein, reden dann und sagen, ja, dann eben hast du halt jetzt vielleicht, du interpretierst jetzt zu viel rein und jetzt ist das halt irgendwie, ja, es schluckst einfach.Julia 00:20:09Aber war das vielleicht trotzdem auch der eigentlich manchmal auch tiefere Glaube, dass er schon der Richtige ist und dass da doch eine Sicherheit vielleicht ist. Ronny 00:20:20Klar, auf jeden Fall, weil sonst hätte ich ja einfach mich wahrscheinlich schon wirklich verabschiedet irgendwann.Julia 00:20:25Nee, das machen die ja auch nicht, unsichere Bindungstypen.Ronny 00:20:28Das muss ich sagen, bei mir war das dann schon immer in früheren Beziehungen so, wenn es dann Schluss war, dann war Schluss und dann war ich auch raus. Ich hab mich ja dann immer getrennt und dann war es auch vorbei, und zwar für immer. Und das war eben beim Wolfgang nicht. Natürlich, weil sonst hätten wir ja nicht wieder und ähnlich.Julia 00:20:46Und freuen uns darüber, dass du das überwunden hast. Dein Trauma vielleicht auch, der unsicheren, ambivalenten Beziehung. dieses Thema mit sich selbst ausmachen. Was würdest du denn Menschen mitgeben? Wir haben da ganz, ganz, ganz viele Menschen, die uns zuhören. Welchen Schritt sollen die gehen? Welchen Schritt kann vielleicht der Partner gehen, der uns hört, wenn er sagt: Meine Freundin oder Frau ist auch so ein bisschen unsicher und macht das irgendwie alles mit sich selbst aus? Was würdest du denen empfehlen oder aber was würdest du auch den unsicheren Bindungstypen empfehlen. Ronny 00:21:21Also ich würde empfehlen, dass man, erst mal natürlich sich dem bewusst wird. Also das ist ja schon mal das Allererste, dass man sich das auch eingesteht, dass man eben raus aus der Opferrolle, sagst du auch immer. Das ist auch ein Riesenschritt. Nee, gar nicht. Meine ich tatsächlich nicht böse. Aber. Ja, war auch. Das ist auch dann das Mindset dann einfach so zu ändern, eben zu sagen, nee, ich bin jetzt nicht das Opfer. Sondern ich hab das ja selber in der Hand.Ronny 00:21:54Natürlich macht man sich da, glaube ich, als also die Bindungstypen, die so sind wie ich, machen es sich dann vielleicht auch ein bisschen einfach. Die dann eben, ja, ich kann ja auch gar nichts, der, ich kann, ich bin ja das arme Opfer, ich tu und der checkt das halt einfach nicht, der sieht es nicht, der liebt mich nicht, ich bin ihm völlig egal. Aber dass es halt ja auch in meiner Verantwortung liegt, dass ich sag, du sag mal, Ich fühle mich jetzt nicht geliebt von dir, wie du dich verhältst. Und ich fühle mich so nicht wohl und ich möchte, dass sich das ändert in unserer Beziehung.Julia 00:22:27Oder auch einfach sagen: Hey, pass auf, mir wird das zu viel, du musst was tun. Und ich erinnere mich auch noch an Gespräche eben mit Wolfgang, wo er gesagt hat: Ja gut, das wusste ich auch nicht, dass das ihr wichtig ist oder dass sie das braucht oder dass das jetzt irgendwie ein Teil ist. den er unterstützen könnte, das war ihm ja zum Teil gar nicht klar. Und das passiert ja vielen Frauen, weil ja, die Frau ist diejenige, die das Kind austrägt, die sich darauf einstellen muss und für der sich der Körper verändert und das Stillen und das ganze Zeug. Und ich weiß noch, dieser Durchbruch bei uns ja auch so dieses, na ja, das hat schon noch was Evolutionäres, dass die Frau sich so fokussiert darauf, dass das Stillen klappt und du so, ja, okay.Julia 00:23:03Jetzt verstehe ich das auch. Ich dachte mir, warum macht die sich so einen Stress, und dann gib ihr halt die Flasche, und das ist doch alles kein Problem, und ich habe das nicht nachvollziehen können. Und jetzt stell dir mal vor, rückblickend, er hätte das verstanden. Du hättest das irgendwie gewusst. Hätte dir jemand gesagt, dann hättest du sie ganz anders unterstützen können. So, das tut mir so leid, und ich verstehe das, und das ist so in dir und deinem Körper. Auf der einen Seite produziert die Brust aber dann doch nicht und es kommt nicht raus und das Kind verhungert gefühlt an deiner Brust und du bist eine schlechte Mutter und ich möchte alles tun, damit du dich besser fühlst und denkst, du bist die beste Mutter dieser Erde, weil für mich bist du die beste Frau, die beste Mutter und der tollste Mensch.Julia 00:23:38Ja. Wie wäre das für dich gewesen? Ja. Und wie einfach wäre es für Wolfgang gewesen, genau das zu sagen, wenn er es verstanden hätte. Ronny 00:23:45Ja, eben.Julia 00:23:47Hättest du es verstanden, hättest du es formulieren können. Und er hätte gesagt: Okay, jetzt verstehe ich es. Das hat nicht einfach nur was mit. Nimm doch einfach die Flasche. Wo ist dein Problem. Ronny 00:23:57Ja, voll.Julia 00:23:58Und es gibt Mütter, und das hat auch nichts mit Judging oder irgendwas zu tun. Jeder darf das für sich entscheiden. Aber die Mütter, die gerne stillen wollen, sollen das auch tun. Und die Mütter, die das nicht wollen, dürfen das genauso tun. Aber dein größter Wunsch war, deine Kinder 15 Monate oder so zu stillen, damit du deine perfekte Version als Mutter willst. Und er daneben hat sich gedacht: Hey, das Kind ist gesund auf der Welt. Das war schon nicht ganz easy. Jetzt ist meine Frau lebt, mein Kind lebt.Julia 00:24:29Wir haben es irgendwie schön. Warum fühlt sich das nicht schön an? Warum komme ich nach Hause? Und irgendwie ist nie schön. Warum ist das so? Und dieses Gefühl haben unendlich viele Menschen auf der Erde, Paare. Meistens natürlich die Männer, die nach Hause kommen. Und mein aller, aller Lieblingspaar sind Tina und Anna, die einen kleinen Jungen haben und die sich gegenseitig immer . Ich glaube, jetzt nehme ich ihn mal ab. Ich glaube, jetzt nehme ich ihn mal und komm, ich nehme ihn jetzt mal und ich glaube, du ruhst dich jetzt mal aus. Zwei Frauen. Es tut mir so leid an euch Männer, aber.Julia 00:25:00Da ist so viel Empathie in dieser. Das könnt ihr euch nicht vorstellen. Ich bin bei denen zu Besuch und ich gehe mit vollem Herzen zurück, weil das so toll ist, wie die das machen. Und leider kenne ich kein Hetero-Paar, das das genauso kann. Es tut mir auch so leid.Ronny 00:25:17Ich bin ja vorher, als ich in die andere Folge gegangen bin.Julia 00:25:20Die fühlen sich, die fühlen vor dem anderen, dass der andere jetzt Hilfe braucht.Wolfgang 00:25:24Genau, und das sucht man vielleicht manchmal nicht und das führt ja dann zu dieser, aufgestauten Mut, glaube ich. Und das hat dann zu Konflikten geführt, die sich entzündet haben an Kleinigkeiten. Aber de facto ging es dann genau um so was hier, um diese Themen. Aber die hat man halt nicht gespannt. Die eine hat es nicht kommuniziert, der andere hat es nicht kapiert. Und auf einmal wundert man sich, warum man auf einmal mit dem Fegi vorher in der Diskussion ist.Julia 00:25:51Ja, ja, und dann ist es natürlich und wir brechen es wieder runter auf Hormone und auf Körper und auf unterschiedliche Körper. Wenn zwei Frauen miteinander zusammenleben, das ist ja auch das Lustige, dass beste Freundinnen oftmals den Zyklus teilen, also dass sie zeitgleich den Zyklus haben. Das ist natürlich bei Frauen, die zusammenleben, dann ähnlich. Der Zyklus passt sich tatsächlich an. Das kann auch bei Arbeitskolleginnen passieren. Es ist wirklich so. Und die kennen die Schmerzen, die kennen die Hormone, die kennen das Hormonungleichgewicht. Die kennen dieses Gefühl von "Bäh, bäh, und heute ist alles blöd und morgen ist alles wieder gut".Julia 00:26:24Und der Mann guckt immer nur zu und denkt sich: Ich habe keine Ahnung, wie das ist. Und da sind wir natürlich auch beim Gender Health Gap, dass natürlich Männer nicht geforscht haben, was Endometriose ist und wie sich Menstruation anfühlt und so weiter und so weiter. So, das geht jetzt zutiefst ins falsche Thema, aber das hat natürlich in der Beziehung einen großen, großen, großen Aspekt, das Nachempfinden, weil, wie wir in deiner Folge auch schon gesagt haben, Wolfgang, hat die jetzt wieder ihre Tage? Ja, hat sie vielleicht, aber es ist *******.Julia 00:26:54So. Das macht es auch nicht besser.Ronny 00:26:56Nee, ich muss sagen, für mich jetzt gerade, du hast das voll den Nagel auf den Kopf getroffen. Was mir am meisten gefehlt hat, war wirklich dieses Nachempfinden, dieses Gefühl, der versteht, worum es, was bei mir gerade los ist.Julia 00:27:11Ja. Und ich habe keine Kinder und verstehe es bei jeder meiner Freundin. Und ich weiß genau, was die brauchen, obwohl ich keine Kinder habe. Also es ist nicht der Aspekt, Kinder zu kriegen, sondern ich glaube, es ist der Empathieaspekt, mit dem wir, evolutionär gesehen seit Jahrhunderten, Jahrtausenden, seit weiß ich nicht wie vielen Jahren gefüttert werden. Die Frauen machen die Care-Arbeit, die Frauen kümmern sich, die Frauen sind lieb, die haben Empathie und der Mann, der schafft das Geld dran, der Mann, der macht das Holz klein, der Mann heizt ein, der Mann fährt das Auto.Julia 00:27:43Und von Generation zu Generation glaube ich, verändert sich das. Eure Mädels werden Partner haben, die sind mit ganz anderen starken Müttern aufgewachsen. Die werden nicht mehr, glaube ich, diesen, Aspekt so tief haben, aber er wird immer noch da sind, genauso wie er bei uns ist, obwohl meine Mutter auch gearbeitet hat. Meine Eltern waren krass auf Augenhöhe und voller Respekt. Also ich bin so aufgewachsen, wie ich meine Beziehung auch führe. Also das heißt, wir verändern uns schon, aber manche Dinge muss man ansprechen. Es hilft ja nichts. Du musst dem Wolfgang sagen: Weißt du, Wolfgang, ich würde so gern mein Kind stimmen, weil.Julia 00:28:16Evolutionär gesehen hat mein Kind nicht überlebt, wenn ich das nicht gekonnt habe. Das wäre gestorben. Das ist irgendwie noch in mir, dass ich dafür sorgen muss, dass dieses Kind überlebt. Und wenn ich das nicht kann, dann weiß ich nicht, wofür ich auf der Welt bin. Ich glaube, der Wolfgang hätte damals schon gesagt: Okay, krass. Ja, so habe ich das noch nie gesehen. Was kann ich jetzt irgendwie tun. Wolfgang 00:28:36Ja.Julia 00:28:37Und so einfach und schwierig ist es dann eben in solchen Situationen. Aber, und dann sind wir wieder bei dem unsicheren Bindungstyp, du machst dich ja nackig.Ronny 00:28:47Ja, genau. Und verletzlich auch, ja. Und auch dieses um Hilfe bitten, ja, weil das ist auch da nicht um Hilfe zu bitten. Bei mir war dann, ich hab dir ja dann schon das immer praktisch fünf Schritte weitergedacht, weil dieses Problem um Hilfe zu bitten war bei mir dann, wo ich mir gedacht habe, wenn ich ihn jetzt um Hilfe bitte, dann hilft er mir ja und macht es. Wahrscheinlich, obwohl das, also das habe ich einfach dann mal so unterstellt, obwohl er es vielleicht eigentlich jetzt gar nicht will, weil würde er es wollen, dann hätte er es ja jetzt schon getan.Ronny 00:29:20Also völlig abstrus. Also mach das dann nur, weil ich ihn drum bitte und eigentlich will er es gar nicht tun. Und dann mach das und dann kriege ich das irgendwann mal zurück serviert. Dann muss ich irgendwas machen, was ich nicht machen will.Speaker 4 00:29:33Ja.Ronny 00:29:33Und dann habe ich ja, dann muss ich es entweder tun oder ich muss in den Konflikt gehen und dann habe ich ja dann wieder einen Streit. Also kann ich ja jetzt praktisch schon den Streit vermeiden, in dem ich ihn gar nicht um Hilfe bitte.Wolfgang 00:29:43Also liebe Zuschauer, ich hab's auch nicht verstanden. Ich bin raus. Ich wechsel mal, was ich eigentlich sagen wollte. Danke. Das war noch eine schöne Zusammenfassung der Unverständlichkeit des Lebens.Julia 00:29:57So geht's in meinem Kopf. Ich hab keine Ahnung, was, uns sagen wolltest. Und dann habe ich natürlich, weil ich dich kenne, so viel Ahnung darüber. Und da kommen wir auch quasi zu dem nächsten, ja, so ein bisschen, deine Conclusion ist so irgendwie, du liest in seinem müden Blick, er liebt dich nicht mehr. Du deutest übermäßig die Körpersprache negativ. Und Veronika lernt, statt zu interpretieren, nachzufragen: Ich habe das Gefühl, du bist gerade nicht anwesend. Liege ich da richtig?Julia 00:30:28Das ist das, was du lernen musst. Du hast das Gefühl, ADHS, Wolfgang hat noch fünf andere Tabs offen. Das haben wir vorhin auch gesehen, als ich gekommen bin, musstest du noch irgendwas beenden. Ich habe das nicht persönlich auf mich bezogen, sondern habe gearbeitet. Aber die alte Veronika hat gesagt, der interessiert sich nicht für mich, der ist am Laptop. Und das ist das, was ihr und du lernen dürft. Hey, ich habe das Gefühl, du bist gerade nicht da. Bin ich richtig? Hast du gleich Zeit? Hast du jetzt kurz Zeit? Hast du einen 5-Minuten-Kurs Zeit? Ganz einfach.Ronny 00:30:56Ja, absolut, genau. Also das war auch eben, das war für mich auch, hat mir viel geholfen in deinem speziellen Fall mit deinem ADHS.Julia 00:31:05Es kommt ja noch dazu.Ronny 00:31:07Genau. Man muss sagen, wir haben schon auch ein paar Steine im Weg gehabt.Speaker 4 00:31:12Keine Chance dazu.Ronny 00:31:13Wenn man das mal so betrachtet, mein Bindungstyp, dein ADHS und überhaupt, also meine toxische Ex-Beziehung, deine toxische Ex-Beziehung. Also wir haben da schon .Julia 00:31:25Ja, in Köfferchen. Ja, genau. Aber da muss man auch wieder sagen, ich glaube, das macht euch auch dann krass aus. Und natürlich, weil ich euch natürlich ganz intim da auch kenne und natürlich ganz intim auch drinstecke, stehe ich manchmal, ohne dass ihr das merkt, mit einem fast tränenden Auge da und freue mich. Ich freue mich so krass, wie es jetzt ist und beobachte die Kleinigkeiten, die ich dann sehe auf der Party, wenn ihr dann irgendwie euch umarmt und knutscht oder so oder dann irgendwie eure Blicke sehe, dann denke ich mir, die Arbeit, die wir alle da reingesteckt haben, fruchtet noch so langfristig und noch so nachhaltend und einfach dann auch so automatisch ein Stück weit.Julia 00:32:09Dann denke ich mir, dass, Also probiert es, versucht es alle noch zu retten, bevor ihr es einfach wegwerft und sagt: Ja, dann gehe ich zum nächsten. Das Problem wird wiederkommen. Das ist ein anderer Mensch, aber das gleiche Problem.Wolfgang 00:32:20Ja.Julia 00:32:21Das habt ihr beide auch irgendwie aus eurer vorherigen Geschichte. Würdet ihr sagen: Ja, das habe ich ja vorher schon mal erlebt.Ronny 00:32:27Ja, ja. Wir haben den Menschen mitgenommen. Genau. Und irgendwann muss man es halt, Das ist halt wie eben in ganz vielen Sachen, du musst halt dann den Zyklus einfach mal durchbrechen und ist schwierig und es ist viel Arbeit und man muss auch viel üben. Also das ist wirklich, man muss es wirklich üben und ganz bewusst sich dann denken, nee Stopp, noch mal zurück und geh den anderen geistigen Weg. Also bei mir ist es so, ich habe mir dann gedacht, jetzt schlägst du den anderen geistigen Weg ein.Julia 00:32:56Und jetzt haben wir den nächsten schlauen Satz. Vermeidung ist Selbstschutz, aber auch Beziehungsrisiko.Ronny 00:33:05Ja, kann ich auch unterschreiben, genau. Ja, weil eben, um vorher meinen tollen Gedankengang, den ihr beide nicht nachvollziehen konntet, noch mal aufzugreifen.Julia 00:33:21Also ich möchte nicht dein Gehirn haben und deinen Umgang mit deinem Gehirn, weil ich.Ronny 00:33:28Wow, da ist viel los, da ist wirklich viel los. Nee, aber eben, das ist genau das, was ich eigentlich vorher sagen wollte, wo ich mir gedacht habe, ich vermeide eben jetzt diese, dieses Hilfegesuch an den Wolfgang, weil ich langfristig dadurch einen Konflikt vermeiden kann. Und dann schütze ich mich ja, weil ich möchte ja keinen Konflikt führen. Das mag ich ja nicht.Julia 00:33:51Dann bist du abgelehnt. Dann bist du nicht mehr gut genug.Ronny 00:33:53Und dann schützt dich sofort verlassen. Absolut. Was aber natürlich dazu geführt hat, dass der Wolfgang, dass das halt dann die Beziehung beschädigt hat.Julia 00:34:01Das war wieder die schwarze Wolke. Die schwarze Wolke, die er ja schon gesehen hat und auch versucht hat anzusprechen. Aber du warst ja nicht . Das war ja keine Chance. Ja. Genau. Es war einfach keine Chance, irgendwie so dieses, also ich sag mal, Overthinker. Und ambivalenter Bindungstyp. Toll zusammen. Mitten im ADHS-Laden. Kann man sich überlegen.Ronny 00:34:29Es wird jedenfalls nie langweilig.Julia 00:34:30Es wird auf jeden Fall immer was zu tun. Und das sagst du ja auch. Das ist ja gestern mal mehr mit den Mädels beim Essen und hast du ja auch gesagt. Ja, bei aller Liebe, aber ein ADHSler wird halt auch nie langweilig. Und wenn dann irgendwie, wenn es dann drauf ankommt, ist der auch immer da und hat immer eine Lösung parat. Und das ist, glaube ich, auch so diese Superkraft von einem ADHSler. Der wird auch nicht müde und das ist so. Wir haben, es ist nicht vorbestimmt, wie unsere Beziehung aussehen muss. Es ist nicht vorbestimmt, wenn der unsichere Bindungspunkt. mit dem sicheren Bindungstyp und der ambivalente.Julia 00:35:02Es gibt diese Beziehungstypen, wie gesagt, wir machen dazu eine Folge. Das heißt aber nicht, dass das immer die Wendung genauso nimmt. Es kann auch ganz anders laufen, wenn ich mich damit auseinandersetze. Und es braucht halt Werkzeuge. Und ich habe ja in der Folgenentwicklung auch wieder gemerkt, weil wir kommen gleich zu den Werkzeugen oder zu den Strategien. Es sind genau die Strategien, die wir auch damals für euch entwickelt haben. Das ist genau das, was wir entwickelt haben. Das finde ich, da habe ich auch wieder gedacht, ja, wir haben genau das Richtige auch gemacht, weil ich .Julia 00:35:35Mir hilft natürlich mein super duper Freund ChatGPT bei der Entwicklung der Folgen. Irgendwie kennt er euch auch schon so ein bisschen. Ja, bedenklich. Aber gut, er hilft mir ja schon bei dem ganzen Podcast und da dachte ich mir wieder, es gibt aber auch so viele von dir und dir. Das ist einfach der Punkt. Es ist ja gar nicht so selten das, was ihr erlebt. Das ist genau das, was ich meine. Dieser Umgang damit und diese andere Herkunft, dieser andere Erziehungsstil, den wir erlebt haben, die erste Beziehung, die uns so prägt und die so auch, wenn ich noch mal darüber .Julia 00:36:15Wolfgang, über deine Ex-Freundin, die dir irgendwie auf den Fuß gesprungen ist und dir den Fuß gebrochen hat. Was? Denk ich mir heut noch. Wie kann dir so was passieren. Wolfgang 00:36:26War kein konstruktiver Streit, nein.Julia 00:36:28Also das war nicht konstruktiv. Dass man daraus hätte konstruktiv irgendwie lesen wollen.Ronny 00:36:34Das vermeide ich lieber.Julia 00:36:35Ja, genau. Und Wolfgang Fuß dankt es dir. Genau, dass du das bist. Das ist mein bester Vermeidungsfreund. Ja. Weil ich gerade Ronny die Frage gestellt habe, was empfiehlt sie? Was empfiehlst du denn als Partner? Ja, sag mal so, ja, was empfiehlst du als Partner? von einem ambivalenten Bindungstypen, der sich unsicher fühlt aus sich heraus. Was empfiehlst du einem Partner, was er tun kann oder soll. Wolfgang 00:37:07Na ja, so ein bisschen, also eigentlich genau das ist auch so ein bisschen ansprechend. Wie die Ronny gesagt hat, ich glaube, man muss sich dem Ganzen erst mal ein bisschen gewahr werden. Aber dass diese Situation so da ist und, Wenn man merkt, der andere ist komplett unsicher, der andere ist da total, ja, hat da vielleicht Probleme, die gar nicht so offensichtlich sind oder mit den Diskussionspunkten nicht so offensichtlich sind, dann glaube ich, ist es sinnvoll, dem auch ein bisschen eine Brücke zu schlagen und sagen, hey, kann es sein oder geht es darum oder kann es sein, geht es darum?Wolfgang 00:37:44Und weißt du was, du brauchst gar nicht jetzt antworten, antworte morgen. Aber denk mal drüber nach, haben wir hier vielleicht ein ganz anderes Thema. Julia 00:37:51Ja. Ja, danke. Du hast auch das so schön gesagt. Brücken bauen. Zu helfen als Team sein. So, ich merke doch, dass was ist und du musst nicht jetzt antworten. Und was ist es denn und kann ich dir helfen? Und war es das oder war es dies? So auch denjenigen sanft und positiv so dahin. Ich bin da, ich höre dir zu. Ich helfe dir. Ich bin dein Partner und nicht dein Gegner.Ronny 00:38:16Ja, das finde ich wirklich das wichtigste Gefühl. Ja, dass man, vor allem, wenn man jetzt.Julia 00:38:22Du bist nicht schwierig und doof und blöd. Und du bist auch nicht. Ich will dich genauso, wie du bist.Ronny 00:38:28Ja, und wir zusammen, wir zusammen können es einfach richtig cool haben. Ja.Julia 00:38:32Und das ist ja, was ich ganz oft zu euch gesagt habe. Oh Gott, ihr habt es eigentlich so gut. Ihr habt gesunde Kinder, ihr habt Freunde, ihr habt Jobs. Alles ist so gut. Warum? Lebt ihr das nicht noch mehr? So, das ist euer Leben. Und ich habe tatsächlich, jetzt durfte ich ja auch schon mal das ein oder andere Fest mitmachen, es ist tatsächlich so, wie ich immer gedacht habe. Voller richtig cooler Freunde, voller toller Menschen in eurem Leben. Die Kinder sind toll, alles ist eigentlich prima, eure Jobs und all das ganze Drumherum. Jetzt fühlt es sich richtig an, jetzt fühlt es sich so an, wie es sein soll.Julia 00:39:05Davor war es. Ja, aber warte mal, irgendwie. Was ihr davon berichtet, das fühlt sich nicht richtig an. Das muss sich doch viel besser anfühlen. Ihr müsst daran arbeiten, dass es sich besser anfühlt. Ihr müsst daran arbeiten. Ihr müsst das verändern.Ronny 00:39:20Ja, und das ist, glaube ich, das ist eben auch eine ganz wichtige Erkenntnis, fand ich, dass man eben, weil eben das muss man auch wirklich erst mal checken, dass man sagt, ja, eben an sich. die Rahmenbedingungen so von außen betrachtet, ist alles cool, da ist wirklich alles super, aber es fühlt sich nicht so an und dann ist man dann oder vielleicht kommt man dann auch in so einen Stillstand, weil man sich denkt, ja, aber irgendwann muss es ja kommen.Ronny 00:39:51Also wenn die Rahmenbedingungen, man hat dann immer so die Hoffnung, wenn die Rahmenbedingungen passen oder vielleicht kann ich die ja sogar noch mal ein bisschen verbessern, dann muss das ja praktisch, wie so reinschwappen. Da muss ja dieses perfekte Gefühl dann ja reinschwappen in die Beziehung.Wolfgang 00:40:06Und auch da verwechselt man dann einige Sachen und dann sagt man, okay, also wir haben jetzt noch so einen supertollen super Urlaub als Beispiel. Und der ist objektiv ganz, ganz toll. Und wenn wir den dann haben, dann muss doch alles wieder zurück ins Lot kommen.Ronny 00:40:21Dann ist das Gefühl dann wieder da.Wolfgang 00:40:23Weißt du noch? Das funktioniert schon seit kurzem. Genau.Julia 00:40:25Aber vielleicht auch nicht, weil dann die Erwartung so hoch ist, dass das jetzt funktioniert. Und ich weiß noch, ihr wart an einem bestimmten Urlaubsort und da ging es dir, Veronika, nicht so gut. Und es war eigentlich so ein schöner Ort. Wir haben danach drüber gesprochen, hey, das hätte eigentlich der Ort sein müssen, wo? Es war wirklich der perfekte. Objektiv betrachtet, es war der perfekte Urlaub. Dann habt ihr, glaube ich, ein Jahr später oder zwei Jahre später oder so, im Rahmen der Paartherapie ging es auch wieder darum, wo der Urlaub, und hast du gesagt, ich möchte da noch mal hin und ich möchte mich genauso fühlen, wie was der Ort eigentlich preisgibt.Julia 00:40:56Das habt ihr gemacht und es war genauso.Speaker 4 00:40:58Genau.Julia 00:40:58Ihr habt euch frei gefühlt, ihr habt euch toll gefühlt und es war alles schön und du hast es genauso genossen. wie man so einen Urlaub eben genießt. Und das sind halt dann auch die krassen Geschenke, die man sich gegenseitig als Paar auch macht und sagt: Und jetzt beweisen wir es uns, nicht jemand anderen, nur uns. Genau. Und es hat geklappt. Ja, voll. Es hat funktioniert. Und jetzt kommen wir kurz zu den Tools, auch für Veronika. Das erste ist Mikrodosierung, also Konflikte.Julia 00:41:29oder Unstimmigkeiten im ganz Kleinen anzusprechen. Anzufangen beim ganz Kleinen. So, ich möchte mehr Salz oder weniger Salz. Also wirklich ganz, ganz klein und dann immer weiter und weiter und weitergeben. Also wirklich Mikrodosierungen der Konflikte. Satzübungen für sich selbst erfinden auch. Ich habe gemerkt, dass ich etwas in mir zurückhalte. So formulieren. Es wäre mir wichtig, dass du das weißt. Also so ganz neutral, nicht angreifend.Julia 00:42:00Positive Kommunikation. Mir geht's da so, ich wollte dich fragen, ob. Und dann für den Overthinker ist, glaube ich, auch so Konfliktfenster finden und sich immer gewahr machen, ist das jetzt ein innerer Konflikt oder ist der wirklich real? Und dich dann damit selbst auseinandersetzen und dann das Konfliktfenster mit dem Partner machen. Du, pass auf, Dienstag und Donnerstag zwischen 19 und 20 Uhr reden wir kurz über dies, das und jenes. Dann ist das nicht zwischen Tür und Angel. Und das ist für jemanden wie dich mit den unsicheren Bindungsmuster ganz, ganz, ganz wichtig, weil du hast eine Struktur und du kannst dich auf was verlassen.Julia 00:42:38Das ist so wichtig. Du weißt, da spreche ich drüber und beide bereiten sich darauf vor. Du hast deine Themen, du hast deine Themen, ich habe das, ich habe das. Und ihr könnt das zusammen besprechen. Und du kannst in diese Themen so reingehen.Ronny 00:42:51Ja. Ja, vorbereitet eben auch vor allem.Julia 00:42:54Aber der Satzbau. Hab da mal eine Frage. Gesetzt in dem Fall, dass vielleicht ganz grundsätzlich, genau, ich ein Thema hab. Ja. Was ist dein Thema? Nee, nee, ich hab ja kein Thema. Nur wenn ich eins hätte, so dieses: "Ja, du hast ein Thema, sprich es doch an." Und ich lehne dich nicht ab. Und das ist halt auch da, glaube ich, wieder der Punkt von einem Partner, eines unsicheren Bindungstypen oder eines Overthinkers. Egal, was du jetzt sagst, meine Liebe wird das nicht schmälern.Julia 00:43:24Wir können darüber reden, aber ich liebe dich davor, danach und währenddessen und auch in der nächsten Zeit genauso. Egal, was du jetzt sagen willst. Das hilft Overthinking tatsächlich total krass. Ich liebe dich genauso vorher wie danach. Das ändert an meiner Liebe nichts, dass du jetzt ein Thema hast, über das wir reden.Ronny 00:43:43Ja, absolut. Also das wäre jetzt auch genau mein Tipp auch an Partner von Menschen wie ich. wo ich sagen würde, ja, also das ist, glaube ich, wirklich super wichtig, dass in solchen Situationen, und das musste der Wolfgang eben, das bei ihm hat uns auch, war auch noch mal so ein kleiner Stein, den wir dann navigieren mussten, musstest du auch lernen, dass es auch in dem Moment nicht auf sich persönlich bezogen wird. Die Kritik vielleicht von, weil das ist halt so ein Triggerpunkt gewesen für mich, ja, dass, wenn ich das schon irgendwie formuliere, ganz vorsichtig,Ronny 00:44:21Und ganz mit riesenviel Überwindung, wenn dann es praktisch so aufgenommen wird als Kritik und dann dementsprechend dann eben forsch oder brüsk oder dominant zurückargumentiert wird. Dann ist dieses kleine Brückchen, das ich versuche, sofort wieder eingerissen.Julia 00:44:41Aber wichtig ist auch da, finde ich, dass beide da lernen, dass beide aus sich rauskommen, dass du lernst, deine Brücke weiterzubauen, dass dein Partner sich auf dich einlässt, weil das ist wirkliche Teamarbeit, das ist wirkliche Paararbeit. Der andere gibt sich gerade so krass Mühe. Ich helfe ihm jetzt, aber auch ebenso, oh Gott, ich sehe, dass er mir gerade helfen will. Ich gehe jetzt noch ein bisschen. Genau, jetzt push ich auch noch mal ein bisschen. Absolut. Das ist halt einfach, da sind wir wieder beim Team. Das ist, ich meine, warum gehen wir denn Beziehungen ein, wenn nicht deswegen?Julia 00:45:15Das ist ja genauso, wie wir Frauen unseren Girlhood brauchen und die Männer ihre Jungsgruppen brauchen als Alternative. Aber ich glaube, wenn wir nicht zu dem Punkt kommen, dass wir auch wir selbst sind. Und der Wolfgang und ich hatten das auch im Vorgespräch, ich hatte ihm das, glaube ich, vor drei, vier, fünf Wochen erzählt, dass wir am glücklichsten sind zwischen 40 und 60. Stimmt, hast du mir erzählt, ja. Da habe ich eine Studie zu gelesen. Wenn ich die wiederfinde, ich glaube, es ist eine Harvard-Studie, tatsächlich.Julia 00:45:46Ich suche sie raus, Leute, und ich finde sie auch wieder. Und die posten wir dann für euch. Und es war für mich so ein mind-belowing moment, so. Aha, weil. Ich habe jetzt mein Studium fertig, meine Ausbildung fertig. Ich bin im Job irgendwie da, wo ich irgendwie sein kann. Meine Kinder sind in einem gewissen Alter und ich bin wieder so ein bisschen selbstständig. Ich verdiene ein bisschen mehr Geld und kann mir vielleicht das ein oder andere auch leisten. Ich habe vielleicht ein Haus gebaut oder eine Wohnung gekauft oder ich lebe in einer schönen Wohnung. Ich habe vielleicht ein Auto, was auch immer.Julia 00:46:16Aber ich bin so ein bisschen da und denke mir so: Was soll schon passieren? Dann ist das ja auch gut. Ich hinterfrage mich nicht mehr. Und Wolfgang, wir haben vorhin drüber gesprochen, was ist es denn eigentlich? Und ich habe für mich entschieden, oder ich habe für mich gedacht, ich bin selbstbewusster in dem Sinne in sozialen Kontakten, dass ich nicht die ganze Zeit hinterfrage: War das jetzt gut? War das gut? Was denken die? Was ist da? Sondern ich denke mir einfach, na ja, wir sind jetzt irgendwie jahrelange Freunde. Wenn ich jetzt nicht mehr gut bin, dann war ich es vielleicht nie, das ist auch nicht mein Problem.Julia 00:46:48Oder aber ich bin genauso gut, wie ich bin und dann hast du diese ganzen Reels auf Instagram. Für denjenigen, für den du zu laut bist, der ist zu leise für dich oder so. Diese ganzen, ja, kann man irgendwie gut finden oder nicht. Aber ich glaube, dass wir tatsächlich und ich wünschte mir, es wäre zwischen 30 und 60 schon. Aber ich glaube, wir brauchen diese 30er noch, um dahin zu kommen. Weil Wolfgang, du hast da auch irgendwie, du warst, du bist ja auch drauf angesprungen.Wolfgang 00:47:13Absolut. Also, es war wirklich, die Erkenntnis hat doch viel über mein Denken verändert, ja.Julia 00:47:20Was in deinem Denken. Wolfgang 00:47:22Na ja, also auch so ein bisschen mal, also A, diese Erkenntnis anzunehmen, dass das eigentlich mit 40 sich sehr viel verbessert hat. Man biegt ein bisschen ab von diesem, wie heißt das, Rushhour des Lebens und ein bisschen in eine ruhigere Phase. Und die dann bewusst anzunehmen und zu sagen, ja okay, warte mal, ich habe jetzt eigentlich gar nicht mehr so viel Stress, meine Kinder sind halbwegs im Griff. Der Job ist, da brauche ich auch jetzt nicht mit den Superhelden spielen. Ich brauche von meinen Freunden nicht mehr sagen, dass ich ein toller Typ bin, sondern, Lass mal einfach laufen. Gesund bin ich halt auch noch halbwegs.Wolfgang 00:47:52Halbwegs. Ja, nee, also ich glaube, mit 60 fangen da mehr eher die Probleme an, manche früher so. Aber ich glaube jetzt sozusagen, nee, es geht gut und das muss ich jetzt auch noch genießen.Julia 00:48:04Ja, das auch so anzunehmen und zu sagen, boah, wie cool ist das gerade? Wir haben jetzt ein paar Mal drüber gesprochen, was wir irgendwie gemacht haben und hier einen Ausflug und da einen Ausflug und so. Wir können das, wir dürfen das, wir haben die Möglichkeit, sich auch so zu öffnen dafür. Es war für mich so ein, okay, ja, dann mache ich das auch. Also, wenn es die Studien sagen, dann stimmt das nicht. Dann muss ich das ja jetzt auch irgendwie machen. Und ich habe ja so ein bisschen mehr Befreiung vielleicht sogar.Speaker 4 00:48:33Ja.Julia 00:48:33Ja, vielleicht ist es das richtige Wort.Ronny 00:48:36Ja, aber das ist doch schön.Julia 00:48:37Ja, also wie gesagt, ich finde das ja toll und ich fand es schön, dass der Wolfgang das irgendwie auch für sich so ein bisschen gesehen hat und es auch gleich mit dir geteilt hat. Veronika's Lernweg. Von innerem Druck zur echten Verbindung zu "Ich will Harmonie um jeden Preis" hin zu "Ich kann mehr" auch durch Reibung erleben.Ronny 00:48:56Ja. Ist auch schon wieder hin.Julia 00:49:03Also dieses von der Harmonie. um jeden Preis zu. Ich kann hier auch durch Reibung erleben, ist schon wieder so ein wirklich, wirklich, wirklich guter Satz. Absolut. Eine gute These, wie auch immer man das nennen möchte, die für ganz, ganz viele, glaube ich, für dich, aber auch für ganz, ganz viele andere steht. Ich habe auch an dich jetzt noch zwei, drei Fragen, die habe ich auch mit dem Wolfgang gemacht. Was würdest du sagen, hast du durch die Paartherapie gelernt. Ronny 00:49:32Also, natürlich erst mal ganz, ganz viel über mich selber, was für mich fast das Wichtigste war, weil dadurch, wenn man sich selber besser kennenlernt, dann lernt man ja auch direkt natürlich so seine Triggerpunkte und die Sachen, die einen halt da, wo man halt einfach wirklich immer drauf anspringt und dann kann man da dann auch aktiv dagegen arbeiten. Was habe ich noch gelernt? Eben tatsächlich, das einfach viel Arbeit und viel Übung. Also für mich war es viel Üben.Ronny 00:50:05Üben in meinem Kopf, üben an so ganz klein üben diese Mikrodosierungen, so bewusstes, wirklich bewusstes Üben, wie Sport. Und dann, wie Sprache lernen.Julia 00:50:16Du fängst mit den Vokabeln an, dann gehst du zur Grammatik und dann verstehst du es und dann kannst du daraus Sätze bilden und dich wirklich unterhalten. Du änderst dich in der neuen Veronika-Sprache.Ronny 00:50:25Genau. Und irgendwann denkst du dann auch nicht mehr so drüber nach, wie war das Wort jetzt, sondern es kommt dann einfach, poppt dann auf in deinem Kopf und dann geht es.Julia 00:50:33Ja, und dann wird es einfach intuitiv, wie es in gesunden Beziehungen dann ablaufen soll, dass man intuitiv ein Bedürfnis äußert oder ein Thema äußert und sagt, hey, da würde ich gerne drüber sprechen oder hey, mir wäre wichtig das oder ich würde gerne dies tun oder ich würde gerne jenes tun. Und man sagt, ja, können wir machen oder können wir nicht machen oder nicht heute, aber nicht morgen oder das oder das. Und es passiert nichts. Dieses "Friss oder stirb oder schwarz oder weiß"-Denken vergeht dann einfach so ein bisschen. Ich kann das ansprechen und er wird sich danach nicht trennen von mir.Ronny 00:51:01Ja. Ja, und auch dieses Aushalten, eben diese Reibung, fand ich auch ganz schön. Und ich habe mir auch gedacht, ja, das ist wie diese Harmonie um jeden Preis. Das ist eigentlich wie so ein, weißt du, wie so ein Fernseher, Feuer praktisch.Wolfgang 00:51:15Ein Fernseher.Ronny 00:51:15Weißt du, wie diese Feuerstellen, die man da am Fernseher anmachen kann? Ja. Das sieht schön aus und so. Und Reibung ist halt dann schon auch wirkliche Wärme. Und das ist dann schon auch schön.Julia 00:51:27Und dazu haben wir auch so zwei, drei neue Strategieansätze. Mir fällt auf, dass ich gerade viel im Kopf bin, in meinem Kopf, dass du das einfach weißt. Das hat jetzt nichts mit dir zu tun. Ich habe Angst, dass du mich in so einem Moment ablehnen könntest. Deswegen traue ich mich nicht. Punkt, Punkt, Punkt. Das ist auch so die Angst vor der Ablehnung. Und der andere sagt, nein, warum sollte ich? Kannst du mir zuhören, ohne gleich eine Lösung zu haben. Ronny 00:51:55Ja, das ist extrem wichtig.Julia 00:51:58Das habe ich des Öfteren zu dir gesagt. Ich bin ja genau bei dir. Also es ist ja auch, ich möchte mich manchmal einfach nur aufregen, nutzen und meckern und keine Lösung haben. Ich sage dir Bescheid, wenn ich bereit bin für eine Lösung.Wolfgang 00:52:07Man hört und liest sie ja ganz oft. Aber um das wirklich als Mann zum Beispiel umzusetzen, Alter, also das war schon viel Übung, einfach zu sagen, du antwortest jetzt nichts, du sagst jetzt nichts. Nein. Und dann wirklich so, dann denkst du, aber nein.Ronny 00:52:24Und auch dann in dem Moment, weil ich habe dann eben inzwischen kann ich auch sagen, Wolfgang, nee, keine Lösung jetzt. Ich bin nicht dämlich. Mir ist die Lösung selber klar.Julia 00:52:33Und da sind wir wieder bei dem Thema. Du denkst, sie denkt, du bist dämlich und du sagst, ich bin nicht dämlich. Da sind wir wieder beim gleichen Thema. Warum denkt ihr immer voneinander? Der andere denkt, du bist dämlich.Ronny 00:52:42Ja, wieso? Dabei haben wir das, glaube ich, noch nie zueinander gesagt. Nee.Wolfgang 00:52:49Das glaube ich. Crazy.Ronny 00:52:53Du bist nicht dämlich. Du hast nur ein Ego so groß wie Australien. Bitte.Julia 00:53:01Ja, und damit würde ich einfach auch abschließen. Keiner von uns ist dämlich und Wolfgang hat ein Ego so groß wie Australien. Und damit sagen wir alle: Servus.Speaker 4 00:53:13Bis gleich.

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